Herstellung

Herstellung

Bei der Rohrproduktion im Schleudergussverfahren unterscheidet man die beiden Herstellungsprozeße des Heißkokillenverfahrens und des De Lavaud - Verfahren. Optischer Unterschied ist die gehämmerte Oberflächenstruktur beim de Lavaud – Verfahren und die gezogene Oberflächenstruktur beim Heißkokillenverfahren.
Fertigungstechnisch sind die beiden Verfahren sehr unterschiedlich. Gleich ist nur, daß durch eine hohe Rotation der Kokille das flüssige Gießgut an die Kokillenwand gepreßt wird (G – Kraftrealisierung) und anschließend gezogen wird. Die deutlichsten Unterschiede sind in dem Kokillenprinzip zu sehen.
Beim De Lavaud – Verfahren wird mit Hilfe einer Zuführungsrinne das Gußmaterial direkt in die Kokille eingebracht. Die Kokille ist in diesem Fall wassergekühlt. Das heißt ein Anhaften oder Verschweißen des Gußmaterials an der Kokillenwand wird durch eine gleichmäßige Kühlung der Kontaktstellen vermieden. Nachteilhafter Weise wird durch die plötzliche Abkühlung die Gußstruktur soweit verändert (Härteprozeß), daß das Rohprodukt in einer thermischen Nachbehandlung bei ca. 900 – 1000°C nachgelüht werden muß, um eine verarbeitungsfähige Brinellhärte zu erreichen. Metallurgisch ist der energetisch teuere Nachglühvorgang dann beim De Lavaud – Verfahren als positiv anzusehen.
Beim Heißkokillenverfahren werden die Kokillen mittels einer speziellen Sprüh- und Auftragetechnik auf der Kokilleninnenwand ausgekleidet. Diese Spezialschlichte ist eines der bestgehüteten Gießereigeheimnisse. Deshalb sind in Europa nur wenige Hersteller fähig nach diesem Verfahren Rohre zu produzieren. Vorteil bei diesem Prozeß ist die gute Gußstruktur nach dem Gießvorgang. Ein energieaufwendiges Nachglühen ist nicht notwendig, da die Schlichte als Isolationsschicht wirkt und die Rohrmasse langsam abkühlt.


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